einmal im monat muss es sein , dass wir “den asiaten” aufsuchen , um drei liter kikkoman und zwei kilo sushi- reis in unsere höhle zu schleppen .
dass wir solcherart dem esel des exotismus aufsitzen , bleibt nicht einmal uns verborgen . an stelle des “EXTRA FANCY new variety rice” käme man bequem mit dem trivialen italienischen rundkorn aus.
selbiger ist allerdings – banal gesagt – keinen cent billiger als der import aus korea via hanover, maryland, usa . allerdings ist unser ökologischer fussabdruck durch HAN KUK MI bereits in bedrohlichen bereichen befindlich .
eine seltsame wahrnehmung ereilte uns , gestrandet in einem namenlosen weiler auf Sri Lanka , wo man während des monsuns keinen fuss in irgendetwas trockenes zu setzen vermochte und man im sozusagen brodelnden schlamm keine fussabdrücke hinterlies :
ächzend mühte sich ein offener güterzug in richtung des hochlandes um Kandy , beladen mit hunderten reissäcken , die sämtlich mit dem grossem schriftzug PRODUCT OF KOREA punziert waren.
touché ! – ernüchterung und desillusion feigten dem exotismus nach kräften das ohr : eben noch hatten wir uns an einem scheinbaren idyll in einem lieblichen tal ergötzt : reisbauern und ihre büffel . waschfrauen , welche am rande eines flüsschens die nassen textilien endlos auf flache steine schlugen .
eine jede in einem eigenen takt .
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