Kanadagänse gehören zu den “neuen Tierarten” am Rhein, ihre Formationszüge zu Luft und zu Wasser sind inzwischen vertraute Anblicke. Die Populationen in Europa sollen auf entflohene und ausgewilderte Bestände aus Ziergeflügelhaltungen zurückgehen, die Ansiedlung entlang des Rheins erstreckte sich über Jahrzehnte, seit Mitte der 90er Jahre sind feste Bestände dokumentiert: einige Scharen kommen (wie dieser Tage, als wir am Riehler Ufer von ihnen überrascht wurden) zum Überwintern, andere halten sich dauerhaft im Rheinland auf. Die Gänse lieben beim Fliegen und Schwimmen zu tröten, an ihren Stimmen erkennen sie sich individuell. Was genau sie mit ihren Rufen bezwecken, konnten wir in der Literatur bisher nicht ausfindig machen; die Möglichkeit, daß sie angesichts überwältigender Rheinlandschaften aus Vogel- und Schwimmvogelperspektive improvisierte Gänselyrik produzieren besteht ebenso wie die Möglichkeit (aero)nautischer oder schlicht schwatzhafter Konversation.
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