bei der Lektüre Christine Lavants
Seit gestern lese ich Gedichte von Christine Lavant. Nicht zum ersten Mal, aber zum ersten Mal in dieser Intensität.
Der Reim scheint mir ist ein Mysterium, auch wenn seine Konstruktion technisch einfach ist. Die ersten Begegnungen mit Gedichten, sind die mit Gereimtem. Und Kinder reimen deshalb wie von selbst. Man könnte annehmen, den Reim vor allem den Endreim, weiter zu benutzen, sei naiv. Verschämt wird er zuweilen als Binnenreim versteckt.
(Beim Übersetzen aus dem Russischen bin ich seit längerem geneigt, dem Reim den Sinn zu opfern. Was einem natürlich jede Menge Vorwürfe einbringt.)
Vielleicht ist es ja die Kunst, den Ernst des Reimes auszuhalten und seinen Humor. Es ist wohl ein Anzeichen von Schwäche wie Ringelnatz, Heinz Ehrhardt oder Robert Gernhardt in die Witzigkeit zu kippen.
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