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Die Suche nach dem Glam : Lampions

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Vielleicht hat Edo Reents ja Recht, wenn er seine Rezension so beginnt: "Judith Hermann hat zwei Probleme: Sie kann nicht schreiben, und sie hat nichts zu sagen." Ich weiß nicht, ich kenne das Buch nicht.

Recht hat ganz bestimmt Christian Werthschulte, wenn er über das Blumfeld-Comeback-Konzert schreibt:

"Ursprünglich formulierte Distelmeyer in den Texten eine Sensibilität für die Verbindung von Privatem und Politischen, und traf eine Stimmung, die nach dem Scheitern des Realsozialismus, den Pogromen von Hoyerswerda und Rostock und der linken Rezeption von Cultural Studies und französischem Poststrukturalismus einen historischen Moment artikulierte.

Dieser historische Moment ist längst vorbei, das Umfeld von damals zerstreut, prekarisiert oder in der Realpolitik angekommen. So wird das Comeback von Blumfeld zu einem Moment restaurativer Nostalgie – was haben wir damals doch gedacht, geliebt und gehofft. Über die 20 Jahre, die seitdem vergangen sind, zu schweigen, war am Mittwochabend Geschäftsgrundlage aller Beteiligter, das Publikum inklusive. Die Ironie ist, dass sich darin zeigt, wie viel Zeit vergangen ist. Blumfeld verkauften zum Tourauftakt ihren „Spirit of 1994“ als All-Inclusive-Urlaub vom Alltag. Vor 20 Jahren hätten sie sich den Eskapismus nicht getraut."

Und nein, ich war nicht auf dem Konzert. Aber damals, eben 1994, im Kölner Stollwerck. Ein ganz großes Ereignis. Und vor inzwischen auch schon wieder sieben Jahren, 2007, beim Berliner "Auflösungs-Konzert" (hier nachlesbar). Da gab es diese von Werthschulte analysierten Probleme auch schon.

Da ist Druckerschwärze auf dem Toilettenpapier.
Lampions, Humankapitalismus.
Der Hund hat Verdauungsprobleme, der Hund ist Allergiker.

Im Schwimmbad trug ich Handschuhe. Sicherheitshalber. Ich nahm die Prinzessin und watete mit ihr durchs Kinderbecken. Milde Panik, beschlagene Fenster, und wieder was im linken Ohr.

Für meinen alten Schreibtischstuhl war es das jetzt. 13 lange Jahre gehen zu Ende. Der neue ist schon unterwegs.

München: Der Kollege fährt hin, weil die Freundin des Kollegen dort ein Seminar besucht. Eine andere Kollegin ist kürzlich hingezogen, eines Jobs wegen. Und ich bekomme elektronische Post aus München.

Am Abend eine Verabredung im Wedding. Da war ich auch schon sehr lange nicht mehr.


Ich habe den Faden verloren. Wie hieß die Geschichte? Der Junge. Die Geliebte. Das satte Grün. Während ich den Rasen mähte, räkelte sie sich lasziv auf dem Sofa und wurde vom Nachmittagsprogramm latent angemüllt. Ich liebte sie.

Es war ein heißer Sommertag in den Schulferien, und das Geschehen spielt in den achtziger Jahren. Ich trug eine ausgeblichene Jeans und ein verwaschenes, hellblaues T-Shirt. Meine Freunde waren sämtlich in eine Freizeit gefahren, irgendwo in Südtirol, es schien, als gäbe es in diesem Dorf nur noch sie und mich. Ich werde nie mit einer Wimbledonsiegerin schlafen, und ich werde nie eine Schauspielerin heiraten, dachte ich, während die Talking Heads durch mein tragbares Abspielgerät sangen, dessen Kopfhörer mir wie Micky-Maus-Ohren auf dem Kopf saßen, aber vielleicht heirate ich einmal diese Sofakatze.



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