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Die Suche nach dem Glam : Haut ab 25

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Sexkampf, Musicalträume
Wir geben Zeit aus

Kalbende Eispanzer, farblose Hosen
So kann ich mich auch zu Hause fühlen

Ich will ihren Namen lesen, over
and over again, sie ist so gut zu gehen



Berlin, 28. September 2014

Das alte Set spielen, mit verstimmten Instrumenten. Sich dann von der blonden besten Freundin trösten lassen, weil Mutti sich wieder einmal lieblos gibt. Nicht ausgeschlafen gefühlt. Auf dem Dienstweg musste ich unter dem Marathonlauf hindurch. Ansonsten eine müde in die Sonne blinzelnde, ruhige Stadt am Sonntagmorgen. Der Dienst selbst ging flott und effizient vorüber. Sammelrezension begonnen und nahezu fertig. Zwei Texte redigiert, eine Meldung geschrieben. Kollege schickt mich früh nach Hause, ich gehe indisch essen, dann sitze ich betäubt vom eigenen Ödipus-Komplex vor dem Café und schaue jemandem beim kritischen Zubereiten des Tees zu. Als ob ich Eierstöcke hätte. George Clooney hat geheiratet. Der HSV verliert unverdient durch einen Sonntagsschuss. Es bleibt einem auch gar nichts erspart.



Träume, in denen man zu einer laufenden Musik mitsingt, in italienischen Kleinwagen sitzt und an Berghängen vorbei fährt. Und Geröll. Und der Versuch, die Phantasien der Wirklichkeit anzupassen.

Vatersprache: Jemand "schimpft wie ein Rohrspatz". Redewendung: "Da hast du Sand dran." Bedeutet ungefähr dasselbe wie: "Von wegen die Hühner." Nämlich etwas wie "Das hast du dir so gedacht." Verb: "betuppen" (heimlich, sanft betrügen). "Poin" oder "Peun" (Haufen Unrat).

Zwei Regeln der Modefotografie: Keine Fotos vor 11 Uhr, vor 11 Uhr sehen alle scheiße aus. Und - Haut ab 25 ist nicht mehr zu fotografieren.

Singen, Sigmaringen, Böblingen. Ihre Großmütter verlor sie an ein und demselben Tag. Ihre Großväter waren in großen Abständen voneinander gestorben, aber ihre Großmütter suchten sich denselben Tag aus. Sie fuhr also in den Süden und hatte Glück, dass die Beerdigungen zeitlich auseinander lagen, wenn auch nur zwei Tage. Auf der Hinfahrt hatte sie das Gefühl, sich für eine Trauer, also für eine der beiden entscheiden zu müssen; als sie ankam, hatte sie sich dafür entschieden, keine der beiden zu bevorzugen (auch wenn die eine ihr in den letzten Jahren tatsächlich näher gestanden hatte als die andere - das war in ihrer Kindheit allerdings umgekehrt gewesen). Schließlich heulte sie der Reihe nach: auf der einen und dann auf der anderen Beerdigung.

Morgen und Dienstag folgen zwei Sonderbeiträge, Mittwoch der erste Beitrag des Monats Oktober.

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