Es gibt sie wieder, die guten Dinge : SALON- Autor Dieter Sperl , seit Jahren an experimentellen Grenzen von Text und ( Video- ) Bild arbeitend , um zu Formen osmotischer Beziehungen der verschiedenen Medien vorzudringen. Gleichzeitig hat Dieter Sperl stets ein waches Auge dafür, wie und wo Räume für Sprach-, Bild-, und Soundkünste eingerichtet werden könnten. So etwa konzipierte und kuratierte Sperl 2005 – 2007 für die Zeitschrift ST/A/R die Reihe “schriftwechsel , Binnenzeitschrift für diversitäre Erzählformen” .
Wenn Sperl nun mit einem Periodicum namens FLUGSCHRIFT heraus kommt ( in Kooperation mit den Literaturhäusern Wien und Graz ) , verrät der Leitsatz “Literatur als Kunstform und Theorie”, dass FLUGSCHRIFT keine dekorativen Arrangements von “Lyrik”, “Prosa” und “Essay” unternimmt.
Im Gegenteil werden für jede der vier jährlichen Ausgaben Künstler und Künstlerinnen eingeladen, in Zusammenarbeit mit dem Grafiker Dominik Hruza eine solche Ausgabe textuell und bildnerisch zu gestalten. Dank der Faltung lässt sich FLUGSCHRIFT gut blättern, wobei der beidseitig bedruckte Papierbogen von 480 x 672 mm für die Anlage widersprüchlicher / konzeptueller / poetologischer Valenzen angelegt ist. Recto und Verso können einander ergänzen, müssen dies aber nicht.
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FLUGSCHRIFT # 9 : LIESL UJVARY
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Liesl Ujvary ( ⇒Autorinnenseite @ in|ad|ae|qu|at ), geboren am 10. 10. 1939 in Pressburg, lebt in Wien.
Texte, Bilder, Musik. Radiophonie, Videographie, Installationen, Ausstellungen. Grundlegend: Verfremdung von Alltags-Texten, -Bildern und -Sounds ins Kenntliche. Jüngste Publikationen: Ein Schattenprogramm (Mitterverlag 2013), Die Schwarze Botin Acoustic Abstract (Wiener Festwochen 2013, ORF-kunstradio, 13. 10. 2013), 11 Videos (Klever Verlag, 2012), 4 audioszenen zwentendorf (ORF- kunstradio, 25. 3. 2012), Das Wort Ich (Klever Verlag 2011)
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body & tech
die menschliche geschichte und zivilisation erweist sich als unauflösliche mischung von organischen und anorganischen “techniken”, unsere kultur ist “body & tech“, nicht gut und böse, aber oft wild, grausam, unaufhaltsam, drängend … auf metaphern dieser art beruht auch meine arbeit. in diesen medienübergreifenden werken figuriert nicht selten das begriffspaar “hard& soft” (zb bei verfremdet-photographischen schriftstellerporträts), desgleichen in “weiche welten“, den “softporträts” oder dem video “soft evolution” . (Liesl Ujvary)
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den verfahren von verfremdung in text und bild (arbeitsraum, selbstportrait, ego-shooter , befruchtung einer eizelle usw.) liegt das Prinzip des “glitch” zugrunde, einer rechnerischen verschiebung von visuellen oder verbalen parametern. es gibt viele programme dieser art, für sound, text = schrift sowie für vizualz. diese instrumente heissen Glitchmachine, Glitchlab und so ähnlich. einzelne parameter diverser text-, sound- und bildbearbeitungsprogramme werden leicht verändert, verbogen, verschoben, verzerrt. – “glitch” ist auch mit dem deutschen wort “glitschig” verwandt! [⇒grimm ] (Liesl Ujvary)
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BACKLIST
- # 8: Harald Gsaller
- # 7: elffriede.aufzeichnensysteme
- # 6: Thomas Raab
- # 5: Händl Klaus
- # 4: Petra Coronato
- herbert j. wimmerüber Petra Coronatos FLUGSCHRIFT “WIR SCHLAFEN HIER UND WACHEN DORT” : “was da fliegt, ist vor allem gefaltet und will entfaltet werden ( … ) . schon entfalten sich buchstäblich zwei erzählungen bzw. zwei spezielle zusammenhänge aus bild und text, auf jeder der beiden seiten eine ganz bestimmte und distinkte anordnung, die sich wiederum als eine erzählung vom zusammentreffen gefundener abbildungen und texten aller art lesen lässt. ein wesentlicher unterschied – abgesehen vom wechsel von der schwarz- weiss- seite zur farbseite – liegt in der unterschiedlichen historizität des verwendeten bildmaterials und seines thematischen zusammenhangs. (…) petra coronato in ihrem flugblatt Nr. 4 sammelt nicht nur texte und bilder, sondern vor allem kontexte und nach- bilder aus dem massenmedialen angebot, ihre erzähl- und konstruktionsweise ist das hartnäckige und ausdauernde umschreiben, überschreiben vorgefundener erzählweisen, dazu die permanente reflexion der konventionen der bebilderung von texten wie der betextung von bildern / bildserien.” ( kolik 60 / september 2013 )
- # 3: Peter Pessl
- # 2: Ann Cotten
- # 1: Anselm Gück
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VERTRIEB & ABO- OPTION
Grundsätzlich ist die FLUGSCHRIFT gegen einen Unkostenbeitrag von € 3.-im Wiener Literatuhaus zu haben . Für Leserinnen und Leser , welche ausserhalb der Nahverkehrszone leben , bietet sich ein Abo an :
Abo 4 Ausgaben 2013 € 17.- | D : € 25.-
Abo 6 Ausgaben 2012 / 2013 € 26.- | D : € 35.-
Zu bestellen sind die Abos bei : dieter [dot] sperl [at] aon [dot] at
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