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Die Dschungel. Anderswelt. (Alban Nikolai Herbst / Alexander v. Ribbentrop) : Vor dem Aufbruch. PP252, 21. Oktober 2014: Dienstag. Sehrfrühmorgens-Meditation.

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[Arbeitswohnung, 5.59 Uhr.
Tilo Medek, Stele für Bernd Alois Zimmermann
(Friedrich Gauwerky).]
Seit fünf Uhr auf, für heute abend >>>> den Veranstaltungshinweis formatiert und eingestellt. Höre die Cellomusik des gestrigen Abends, die, bevor ich zu >>>> Broßmann hinüberbin und lange, lange mit ihm redete. Es ist eine intensive Zeit. Die Sìdhe war in den Abend geflogen; sie kann ihre >>>> Libellenflügel so fein in den Rücken falten, daß man sie tags kaum sieht. Aber dann ist die Nacht durchschwirrt von ihren Hunderten Boten. Das wäre zu erzählen: was einer sieht und was nicht.
Mittags wird mich die Löwin vom Bahnhof abholen, die von Wien ebenfalls nach Frankfurtmain geflogen, selbstverständlich nicht eigens wegen mir, sondern eines Kuratoriums halber in der Schirn. Erstes Gesicht in Gesicht wieder nach Erscheinen der Sìdhe; telefonieren tun wir ständig. Ich sähe glücklich aus, sagte sie gestern in Facetime, völlig ruhig. Was ich nicht bin, also ruhig. Nein, das kann man nicht sagen. Morgen dann ein ander Land. „Die Menschen mögen nicht, daß du so viel verlangst. Du findest dich nie ab.“
Sich abfinden: sich in den Zustand der Bitternis begeben, sie wie eine Decke über sich ziehen, damit man nicht fällt. Aus Angst, daß man fällt. Ja, kann passieren, daß man fällt. Nun, und? „Das Gras steht wieder auf“, >>>> Harzreise, Goethe. („Aber abseits wer ist‘s?“; immer hab ich das auswendig lernen wollen, ganz, doch immer nur ein- und dieselbe Passage geschafft). Langen Brief, auch deshalb, an die Sìdhe geschrieben. Meine >>>> Milena, könnten Sie fast sagen, nur daß ich sicher nicht auf halbem Weg aussteigen werde. Als junger Mann habe ich diese seine Briefe geliebt und ihm deshalb niemals verziehen, später, daß er sich den Körpern nicht gestellt hat. Wahrscheinlich ist das der eigentliche Grund für >>>> meinen Kafka-Groll . Manchmal, wenn ich an der Pavoni stehe, denke ich, gleich explodiert das Ding. Dann drücke ich den Hebel mit noch besonders entschiedener Kraft hinunter und bringe auch mein Gesicht nahe daran.
[Ligeti, Sonate für Violoncello solo (Wispelway).]
Es gibt großartige Neue Musik. Ich bin dafür dankbarer, als Sie sich vorstellen können.

Muß mich fertig machen, auch noch RMV-Verbindungen für morgen früh zum Flughafen heraussuchen, Rheinmain. Dann duschen, kleiden, ab. (Interessant, merkte ich grad: Im Titel dieser Meditation habe ich statt „Aufbruch“ „Ausbruch“ geschrieben. Hab‘s aber jetzt korrigiert.)

(Der Veranstalter hat sich gewünscht, daß ich heute abend ein Stück aus >>>> Argo lese. Mal sehn. Vielleicht die Coda im Lichtdom: Digitalisierung der Welt.)

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