[Arbeitswohnung.
Bach, Partiten (Viktoria Mullova).]
Bach, Partiten (Viktoria Mullova).]
Vorbei. So begann das PP, das ich gestern abend bis in die Nacht skizzierte, wohlweislich aber nicht eingestellt habe. Denn weiter: Ich werde mich heute betrinken. Habe einen (schlechten) Whisky besorgt, für meinen Talisker fehlt mir momentan das Geld.
Ich muß den dann folgenden wahren Text gar nicht mehr lesen, um zu wissen, daß ich ihn nicht einstellen darf. Er würde die verletzen, die ich liebe. Nicht, weil ich sie angreife, nein, da steht kein böses Wort über sie, im Gegenteil. Doch gegen ihr, ich nenn es mal nüchtern, Umfeld.
Sie hat sich für ihre Ehe entschieden. Punkt. Fünf noch so intensive Wochen kommen gegen zehn Jahre nicht an. Doppelpunkt: Sìdhes Ende.
Weißt du, was ich ihr eigentlich übelnehme? fragte die erstaunliche, bewundernswerte Löwin, mit der ich stundenlang telefonierte und der ich grausamerweise meine Skizzen vorlas; da wird meine Zunge schon ziemlich zäh gewesen sein. Daß sie sich nicht sofort zurück in den Flieger nach Berlin gesetzt hat. Sie fühlte sich vor die Wahl gestellt, die Elve, ihr Mann hatte die drei Gedichte gefunden, die ich ihr während der Sìdhetage geschrieben - nun ja, gefunden; er hat ihre persönlichen Schubladen durchwühlt. Eines der Gedichte ist so intim, daß ich es auf keinen Fall veröffentlichen darf, jedenfalls nicht, bevor nicht sehr viel Zeit verstrichen sein wird. Jetzt fällt der Turm, SMSte sie mir und stützte ihn dann ab. Egal, wie morsch das Gebälk. Wenn Sie wüßten, Sie würden von morgens bis abends kotzen. Ich kann nur akzeptieren. Und akzeptiere. Mehr, als du getan hast, sagte die Löwin, kann ein Mensch nicht tun. Und dann fragte sie: Weshalb hast du s o nie um m i c h gekämpft? Was ich zu erklären versuchte, es schon ein paar Male vorher versucht habe. Heute morgen, mit meinem schmerzenden Kopf, kann ich es. Weil unsere Liebe nicht mythisch war. Weil sie einfach real war. Ich entscheide mich, wenn mir ein Mythisches begegnet, ich ihm begegnet werde und es mich und die andere erfüllt, immer gegen die Realität. Man kann das eine Struktur nennen, der ich verfallen bin; aber sie erfüllt beide. Es ist keine Projektion. - Verläßlich, schrieb ich in den Skizzen, bin ich nur für Kinder.
Vielleicht ist die Entscheidung der Sìdhe deshalb weise. So falsch, ja grauenvoll sie für sie ist. Aufgrund einer mythischen Begegnung habe ich auch Do verlassen, nach siebzehn Jahren. Welche Garantie gäbe es, daß ich nicht wegen einer solchen eines Tages auch die Sìdhe verließe? Keine außer meinem vorgeschrittenen Alter.
Alter. Auch darüber schrieb ich gestern nacht. Wie Türen zuknallen. Noch einmal Vater werden, was ich mir seit Jahren so sehr wünsche. Knall: zu. Vorbei. Ich kann am Altern nichts finden, gar nichts, das gut wäre. Wenn es gut geht, führt es in den Geist. Von dem habe ich eh zu viel, in beiderlei Lesart, einmal mit, einmal ohne Ausrufungszeichen. Und selbst der zerfällt. Schließlich lallt man und sabbert, Ende. Die Haut wird ranzig. Ich weiß, weshalb ich noch heute den Männerkörper eines trainierten Vierzigjährigen habe, weshalb ich so viel Zeit für ihn aufwende, immer noch weiter, trotz des heraufgezogenen Vorbeis. Picasso freilich hat noch mit 68 ein Kind gezeugt; so blieben mir neun Jahre. Aber er war berühmt und hatte wirklich sehr viel Geld. Da ist das darstellbar. Ich habe keines. - Vorbei.
Die Tränenwellen, die >>>> am frühen Sonnabend aus mir herausbrachen, haben eher gewußt als ich selbst; mein Körper hat eher gewußt. Ich war überrascht, ja schockiert von ihrer Gewalt. So geweint habe ich nur, als sich लक्ष्मी von mir trennte, nicht vorher, nie mehr nachher. Willenlos heulen, kennen Sie das? So habe ich in dem leeren, wieder sìdheleeren Zimmer gestanden, dem von der Sìdhe entleerten. Wenige Stunden nachher kam der Alarm. Dann langes, langes Schweigen. Und gestern das Vorbei.
Ich werde mich heute betrinken: Das immerhin ist mir gelungen. Ich habe dazu geschrieben, während ich dran arbeitete. Man liest dem Text an, wie wirr er und zunehmend wirrer wird. Literarisch ist das an sich interessant, solch ein Besäufnisprotokoll bei zugleich rasendem, streng analysierendem Geist. Lese ich nach, weiß ich, wie genau ich sehe, auch verstehe. Und daß abermals ein Tragödisches wirkt, das niemand von uns in der Hand hat. Wir rationalisieren dagegen an, als Abwehrbewegung, das ist alles. Oder, wenn man Glück hat wie ich, gestalten wir es in Kunst, gehen mit ihm um, anstatt es abzuwehren. In seiner Art ist es, das Tragödische, der mythischen Begegnung völlig gleich. Die Sìdhe und der Faun: Vorbei. Alles ist Material, sagte die Löwin. Denke daran. Du hast es immer und immer wieder gesagt. Nun entsprich dem auch. Sie packt mich beim Künstler. Αἰαιαη oder Die Erleuchtung: So begänne ich diesen Roman bereits jetzt? Ich hätt ihn mir, wie >>>> Das Traumschiff, schon erlebt, ihn herbeigelebt? Die Protokolle und Briefe liegen ja vor, die von vor über einem Jahr, die aus den letzten Wochen. SMSe, Skype-Dialoge. Alles gespeichert, wahnhaft, als hätte ich geahnt. Fast zu viel Material schon, das Buch wird lang.
Kalt werden. ANH wieder werden und was nie für außen bestimmt war, mustern, sortieren und aussortieren. Es umschreiben, anonymisieren. Kalt das eigene wahre Gefühl umkalkulieren, umoperieren, mit dem ästhetischen Skalpell, und zwar, während es noch heiß ist, dieses Gefühl: zu schmiedender Stahl, achtelsflüssig. So daß er sich noch formen läßt. Kunst ist Vergewaltigung: Sie haben schon recht, die einem Bücher verbieten. Menschlich recht. Picasso wieder, seine Frauenbilder.
Ich backe aber >>>> menschlich Brot, wie soll das zusammengehen?
Gar nicht. Es hat nicht in meinem Focus zu sein.
Die Gedichte, nur für sie. Sie nehmen und ebenfalls umformen, in ein Allgemeines. Das Liebesgedicht spricht nicht zur Geliebten, sondern zur Welt. Genau das tat schon >>>> Meere. Den Namen streichen, ausstreichen. Kalt werden, Herbst. Und es dann, nun eben doch, >>>>veröffentlichen, als ein nicht mehr Gemeintes, nicht mehr sie Meinendes, sondern als nur noch die Form, in der sie mir erschienen: Allegorien Aphrodites. Mit allem Pathos. Nein, keine Spur Distanz, das wäre sonst verlogen, verlogen wie die Ironie, mit allem Pathos, ja, doch mit betrachtender Kühle. Es geht sich leichter, schrieb Ernst Jünger, über gefrorenen Schlamm.
Sehen Sie, der Kopfschmerz verschwindet. Eine halbe Flasche Whisky und zwei Flaschen Wein. Macht dem Eisgeist gar nix aus.
Cigarillos.
Ich habs getan, >>>> hab es wirklich getan. Darum der doppelte Link: eine Selbstverletzung, sie tut weh. Aber ein erster Schritt, Löwin, in den Erleuchtungsroman. >>>>Αἰαιαη. Worin ich Antwort geben werde auf alle Deine Fragen. (Hatte ich nicht vorher den Dominantenroman schreiben wollen, um den Du mich batest? Nun wird das skandalöse Buch von ihr, der Sìdhe, überstrahlt, und von Κίρκη, selbstverständlich, nach wie vor: dieselbe Lebensgewalt, nur sofort abgehackt, gleich zu Beginn.)
Αἰαιαη, übrigens, heißt Klagen.
Ich muß den dann folgenden wahren Text gar nicht mehr lesen, um zu wissen, daß ich ihn nicht einstellen darf. Er würde die verletzen, die ich liebe. Nicht, weil ich sie angreife, nein, da steht kein böses Wort über sie, im Gegenteil. Doch gegen ihr, ich nenn es mal nüchtern, Umfeld.
Sie hat sich für ihre Ehe entschieden. Punkt. Fünf noch so intensive Wochen kommen gegen zehn Jahre nicht an. Doppelpunkt: Sìdhes Ende.
Weißt du, was ich ihr eigentlich übelnehme? fragte die erstaunliche, bewundernswerte Löwin, mit der ich stundenlang telefonierte und der ich grausamerweise meine Skizzen vorlas; da wird meine Zunge schon ziemlich zäh gewesen sein. Daß sie sich nicht sofort zurück in den Flieger nach Berlin gesetzt hat. Sie fühlte sich vor die Wahl gestellt, die Elve, ihr Mann hatte die drei Gedichte gefunden, die ich ihr während der Sìdhetage geschrieben - nun ja, gefunden; er hat ihre persönlichen Schubladen durchwühlt. Eines der Gedichte ist so intim, daß ich es auf keinen Fall veröffentlichen darf, jedenfalls nicht, bevor nicht sehr viel Zeit verstrichen sein wird. Jetzt fällt der Turm, SMSte sie mir und stützte ihn dann ab. Egal, wie morsch das Gebälk. Wenn Sie wüßten, Sie würden von morgens bis abends kotzen. Ich kann nur akzeptieren. Und akzeptiere. Mehr, als du getan hast, sagte die Löwin, kann ein Mensch nicht tun. Und dann fragte sie: Weshalb hast du s o nie um m i c h gekämpft? Was ich zu erklären versuchte, es schon ein paar Male vorher versucht habe. Heute morgen, mit meinem schmerzenden Kopf, kann ich es. Weil unsere Liebe nicht mythisch war. Weil sie einfach real war. Ich entscheide mich, wenn mir ein Mythisches begegnet, ich ihm begegnet werde und es mich und die andere erfüllt, immer gegen die Realität. Man kann das eine Struktur nennen, der ich verfallen bin; aber sie erfüllt beide. Es ist keine Projektion. - Verläßlich, schrieb ich in den Skizzen, bin ich nur für Kinder.
Vielleicht ist die Entscheidung der Sìdhe deshalb weise. So falsch, ja grauenvoll sie für sie ist. Aufgrund einer mythischen Begegnung habe ich auch Do verlassen, nach siebzehn Jahren. Welche Garantie gäbe es, daß ich nicht wegen einer solchen eines Tages auch die Sìdhe verließe? Keine außer meinem vorgeschrittenen Alter.
Alter. Auch darüber schrieb ich gestern nacht. Wie Türen zuknallen. Noch einmal Vater werden, was ich mir seit Jahren so sehr wünsche. Knall: zu. Vorbei. Ich kann am Altern nichts finden, gar nichts, das gut wäre. Wenn es gut geht, führt es in den Geist. Von dem habe ich eh zu viel, in beiderlei Lesart, einmal mit, einmal ohne Ausrufungszeichen. Und selbst der zerfällt. Schließlich lallt man und sabbert, Ende. Die Haut wird ranzig. Ich weiß, weshalb ich noch heute den Männerkörper eines trainierten Vierzigjährigen habe, weshalb ich so viel Zeit für ihn aufwende, immer noch weiter, trotz des heraufgezogenen Vorbeis. Picasso freilich hat noch mit 68 ein Kind gezeugt; so blieben mir neun Jahre. Aber er war berühmt und hatte wirklich sehr viel Geld. Da ist das darstellbar. Ich habe keines. - Vorbei.
Die Tränenwellen, die >>>> am frühen Sonnabend aus mir herausbrachen, haben eher gewußt als ich selbst; mein Körper hat eher gewußt. Ich war überrascht, ja schockiert von ihrer Gewalt. So geweint habe ich nur, als sich लक्ष्मी von mir trennte, nicht vorher, nie mehr nachher. Willenlos heulen, kennen Sie das? So habe ich in dem leeren, wieder sìdheleeren Zimmer gestanden, dem von der Sìdhe entleerten. Wenige Stunden nachher kam der Alarm. Dann langes, langes Schweigen. Und gestern das Vorbei.
Ich werde mich heute betrinken: Das immerhin ist mir gelungen. Ich habe dazu geschrieben, während ich dran arbeitete. Man liest dem Text an, wie wirr er und zunehmend wirrer wird. Literarisch ist das an sich interessant, solch ein Besäufnisprotokoll bei zugleich rasendem, streng analysierendem Geist. Lese ich nach, weiß ich, wie genau ich sehe, auch verstehe. Und daß abermals ein Tragödisches wirkt, das niemand von uns in der Hand hat. Wir rationalisieren dagegen an, als Abwehrbewegung, das ist alles. Oder, wenn man Glück hat wie ich, gestalten wir es in Kunst, gehen mit ihm um, anstatt es abzuwehren. In seiner Art ist es, das Tragödische, der mythischen Begegnung völlig gleich. Die Sìdhe und der Faun: Vorbei. Alles ist Material, sagte die Löwin. Denke daran. Du hast es immer und immer wieder gesagt. Nun entsprich dem auch. Sie packt mich beim Künstler. Αἰαιαη oder Die Erleuchtung: So begänne ich diesen Roman bereits jetzt? Ich hätt ihn mir, wie >>>> Das Traumschiff, schon erlebt, ihn herbeigelebt? Die Protokolle und Briefe liegen ja vor, die von vor über einem Jahr, die aus den letzten Wochen. SMSe, Skype-Dialoge. Alles gespeichert, wahnhaft, als hätte ich geahnt. Fast zu viel Material schon, das Buch wird lang.
Kalt werden. ANH wieder werden und was nie für außen bestimmt war, mustern, sortieren und aussortieren. Es umschreiben, anonymisieren. Kalt das eigene wahre Gefühl umkalkulieren, umoperieren, mit dem ästhetischen Skalpell, und zwar, während es noch heiß ist, dieses Gefühl: zu schmiedender Stahl, achtelsflüssig. So daß er sich noch formen läßt. Kunst ist Vergewaltigung: Sie haben schon recht, die einem Bücher verbieten. Menschlich recht. Picasso wieder, seine Frauenbilder.
Ich backe aber >>>> menschlich Brot, wie soll das zusammengehen?
Gar nicht. Es hat nicht in meinem Focus zu sein.
Die Gedichte, nur für sie. Sie nehmen und ebenfalls umformen, in ein Allgemeines. Das Liebesgedicht spricht nicht zur Geliebten, sondern zur Welt. Genau das tat schon >>>> Meere. Den Namen streichen, ausstreichen. Kalt werden, Herbst. Und es dann, nun eben doch, >>>>veröffentlichen, als ein nicht mehr Gemeintes, nicht mehr sie Meinendes, sondern als nur noch die Form, in der sie mir erschienen: Allegorien Aphrodites. Mit allem Pathos. Nein, keine Spur Distanz, das wäre sonst verlogen, verlogen wie die Ironie, mit allem Pathos, ja, doch mit betrachtender Kühle. Es geht sich leichter, schrieb Ernst Jünger, über gefrorenen Schlamm.
Sehen Sie, der Kopfschmerz verschwindet. Eine halbe Flasche Whisky und zwei Flaschen Wein. Macht dem Eisgeist gar nix aus.
Cigarillos.
Ich habs getan, >>>> hab es wirklich getan. Darum der doppelte Link: eine Selbstverletzung, sie tut weh. Aber ein erster Schritt, Löwin, in den Erleuchtungsroman. >>>>Αἰαιαη. Worin ich Antwort geben werde auf alle Deine Fragen. (Hatte ich nicht vorher den Dominantenroman schreiben wollen, um den Du mich batest? Nun wird das skandalöse Buch von ihr, der Sìdhe, überstrahlt, und von Κίρκη, selbstverständlich, nach wie vor: dieselbe Lebensgewalt, nur sofort abgehackt, gleich zu Beginn.)
Αἰαιαη, übrigens, heißt Klagen.
[Bach, Chaconne.]
(9.10 Uhr.)
(9.10 Uhr.)
Die Dschungel, nach fünf Tagen, ist wieder online. Ich habe zwei Kritiken zu schreiben.
(12 Uhr.)
Ich finde keine Konzentration. Bereits Mittag. Ich lese wieder und wieder das Gedicht und dieses PP, wieder und wieder und wieder. Schaue in meine Mails.Warte. Was komplett irrsinnig ist, dieses leere Warten. Auf was denn? Alles ist entschieden. Aber nichts treibt mich, bewegt mich. Weiche, pflaumenweiche Erstarrung. Für Αἰαιαη, um anzufangen, müßte ich die Briefe wieder lesen, aber habe Angst vor ihnen. Daß sie mich noch weicher machen, als ich jetzt bin. Mit der Kälte, das funktioniert so schlecht. Ich hätte noch ein Lexotanil da, aber würde, es zu schlucken, erst recht als Schwäche erleben. Stolzbruch.
Sport? Eigentlich ist ein Pausentag dran. Schwimmen gehen vielleicht, anderthalb Stunden lang Bahnen ziehen. Leider so teuer geworden, 5,50 Euro Eintritt. Ah! Lese gerade, zwischen 10 und 15 Uhr kostets nur 3,50. Gut, bin dann mal weg.
(14.50 Uhr.
Bach, Sonaten & Partiten für Violine solo, Shlomo Mintz.
Espresso, Cigarillo.)
Ich finde keine Konzentration. Bereits Mittag. Ich lese wieder und wieder das Gedicht und dieses PP, wieder und wieder und wieder. Schaue in meine Mails.Warte. Was komplett irrsinnig ist, dieses leere Warten. Auf was denn? Alles ist entschieden. Aber nichts treibt mich, bewegt mich. Weiche, pflaumenweiche Erstarrung. Für Αἰαιαη, um anzufangen, müßte ich die Briefe wieder lesen, aber habe Angst vor ihnen. Daß sie mich noch weicher machen, als ich jetzt bin. Mit der Kälte, das funktioniert so schlecht. Ich hätte noch ein Lexotanil da, aber würde, es zu schlucken, erst recht als Schwäche erleben. Stolzbruch.
Sport? Eigentlich ist ein Pausentag dran. Schwimmen gehen vielleicht, anderthalb Stunden lang Bahnen ziehen. Leider so teuer geworden, 5,50 Euro Eintritt. Ah! Lese gerade, zwischen 10 und 15 Uhr kostets nur 3,50. Gut, bin dann mal weg.
(14.50 Uhr.
Bach, Sonaten & Partiten für Violine solo, Shlomo Mintz.
Espresso, Cigarillo.)
Glauben Sie mir: Sport ist so viel besser als jede Form von Lexotanil! Wie ein schwerblütiger Meeressäuger anderthalb Stunden ohne auch nur kurzen Halt durchs Wasser gepflügt und über den Roman nachgedacht, Αἰαιαη. Auf der Hinfahrt aber der Schlag, daß heute vor einer Woche um 19 Uhr die Sìdhe und ich uns wieder angesehen haben; sie legte ihre Stirn ans Glas und ich die meine, auf der anderen Seite. Bis vom Gepäckband ihr Koffer angetragen kam. Es wurde, abgesehen von dem magischen Fall, gegenseitig, in die Augen, unsere eigenste Geste. Ich tippe dies, die Tränen kommen; aber schon nicht mehr heraus, stehen nur hinter der iriden Hornhaut. Und bleiben da, sacken zurück. Der Roman, richtig. Habe ich Ihnen schon gesagt, daß, wenn Sie Bachs Partiten hören wollen, Sie zu Shlomo Mintz greifen müssen? Keine andere mir bekannte Einspielung kommt da heran; allerdings habe ich einen Schwetzinger Mitschnitt aus dem Radio: Ob er je auf Tonträger produziert worden ist, weiß ich nicht.
Skypesleere.
Der Roman. Ich weiß die ersten beiden Sätze: Nachher konnte er sich gar nicht mehr daran erinnern, ob sie blondes oder dunkles Haar gehabt. In seiner Erinnerung wechselte die Farbe. Dann muß ich es irgendwie hinbekommen, ihm einen organischen Namen zu geben. Außerdem werde ich, wurde mir beim Schwimmen klar, die Titel der Arbeitsjournale abermals ändern; in was, weiß ich noch nicht. Aber damit wäre die Erinnerung an immerhin die Circe zur Seite gelegt. Was wiederum einen Wechsel der Form mitbedeutet. Liebe Freundin, Sie werden ein wenig böse auf mich sein, wenn ich wahrmachen sollte, was momentan mein Vorhaben ist. Nein, ich sage darüber weiter nichts, noch nichts, oder nie etwas, tu statt dessen einfach. Warten Sie das Morgen ab, das möglicherweise Ihres nicht mehr, noch ihres, sein wird. Uns stehen Trennungen bevor, so dicht stehen wir als Dominosteine beieinander; da kann nicht einer nur fallen.
Erstmals wieder unter 74 kg, Körperfett unter 17 %; unter 16 will ich kommen. Oben schrieb ich, weshalb. Die Schultern sollen breiter werden, sie haben einiges zu tragen. Der Arsch behält die ausgeprägte Muskulatur. Panthrig. Dann die Ärmel hochkrempeln, meines Geistes. Die Rohfassung des Traumschiffs habe ich in fünf Wochen geschrieben, für alle drei Fassungen brauchte ich zweieinhalb Monate. Das kann ich wiederholen.
Ein paar Briefe schreiben, den Roman anbieten, dann ein Exposé. Ich werde einen Vorschuß brauchen. Und beginnen.
(19.08 Uhr.)
Vor genau einer Woche: Stirn an Stirn.
Skypesleere.
Der Roman. Ich weiß die ersten beiden Sätze: Nachher konnte er sich gar nicht mehr daran erinnern, ob sie blondes oder dunkles Haar gehabt. In seiner Erinnerung wechselte die Farbe. Dann muß ich es irgendwie hinbekommen, ihm einen organischen Namen zu geben. Außerdem werde ich, wurde mir beim Schwimmen klar, die Titel der Arbeitsjournale abermals ändern; in was, weiß ich noch nicht. Aber damit wäre die Erinnerung an immerhin die Circe zur Seite gelegt. Was wiederum einen Wechsel der Form mitbedeutet. Liebe Freundin, Sie werden ein wenig böse auf mich sein, wenn ich wahrmachen sollte, was momentan mein Vorhaben ist. Nein, ich sage darüber weiter nichts, noch nichts, oder nie etwas, tu statt dessen einfach. Warten Sie das Morgen ab, das möglicherweise Ihres nicht mehr, noch ihres, sein wird. Uns stehen Trennungen bevor, so dicht stehen wir als Dominosteine beieinander; da kann nicht einer nur fallen.
Erstmals wieder unter 74 kg, Körperfett unter 17 %; unter 16 will ich kommen. Oben schrieb ich, weshalb. Die Schultern sollen breiter werden, sie haben einiges zu tragen. Der Arsch behält die ausgeprägte Muskulatur. Panthrig. Dann die Ärmel hochkrempeln, meines Geistes. Die Rohfassung des Traumschiffs habe ich in fünf Wochen geschrieben, für alle drei Fassungen brauchte ich zweieinhalb Monate. Das kann ich wiederholen.
Ein paar Briefe schreiben, den Roman anbieten, dann ein Exposé. Ich werde einen Vorschuß brauchen. Und beginnen.
(19.08 Uhr.)
Vor genau einer Woche: Stirn an Stirn.