Das Model von Frau C. hieß Ondine (wahrscheinlich ein Deckname) und saß in der Großgarderobe vor dem Spiegel, wo sie sich zurecht machte. Sie war eine junge Frau, die an diesem Abend zuerst ein knappes graues Abendkleid mit Blumenmustern tragen sollte. Eine stramme Rothaarige, durchaus attraktiv, mit Narben auf den Unterarmen und dem aufgepuderten Odeur einer verruchten Dame der leichten Gesellschaft, für eine Oberklassen-Modelkarriere zu robust. Ich nickte ihr stumm zu und setzte mich auf einen roten Lederhocker, sie drehte sich in meine Richtung und streckte mir ein Bein entgegen. Ich nahm den sich anbietenden Fuß auf meine Knie und übte mich in einer Reflexzonenmassage, während ich mir eine bescheuerte Frage nach der anderen ausdachte. Sie verzog während Massage und Befragung keine Mine, lutschte nur gelangweilt auf ihrem Zungenpiercing herum und betrachtete sich weiter im Spiegel. Es war nicht so, dass sie mich nicht mochte. Sie hatte allein einige nicht leicht zu durchschauende Schutzmechanismen hochgezogen, die sie so ungreifbar machten. Sie murmelte ein paar Antworten über das Geschäft im Allgemeinen und die Agentur im Besonderen daher. Im Wesentlichen bestätigte sie meine Thesen: Sie fühlte sich unterbezahlt, wie die meisten hier. Ausgenutzt, ausgebeutet, und immer in Gefahr, nach einer Weile und zu vielen Giften ausgebrannt zu sein. Aber Spaß mache es schließlich doch. Bei dieser Bemerkung wurde sie ganz leise am Ende des Satzes.
Etwas liefern. Etwas liefern müssen. Ich schaue tief in die Taschen, die ich dabei habe. Essen. Die Kassiererin im Supermarkt anflirten. Sie ist eigentlich vergeben, signalisiert sie mir. Sie ist die Königin, signalisiere ich. Ein gestörter alter Mann, der vor mir dran ist, möchte, dass ich ihm eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank hole. Ich ärgere mich, stürze aber ob seiner offensichtlichen Versehrtheit kurzentschlossen los und hole ihm die Flasche. Sie kostet 40 Cent plus Pfand, erkläre ich ihm auf Nachfrage. Er bezahlt und verschwindet. Irre, diese Irren, sage ich zu der Kassiererin (eine Hellblonde). Sie nickt. Mit der Supermarktkassiererin an der Kasse rumknutschen. Ein Kuss mit Zukunft. Dann aufwachen.
Nischenmusik. Die Sache mit L. Inspiriert wie lange nicht.
Heute kamen mir drei junge Männer entgegen und wollten mir "ein paar Fragen zur Flüchtlingsproblematik" stellen, aber ich konnte nicht, ich sagte nein, ich habe Wochenende, morgen vielleicht. Ich müsste, dachte ich, eh über den Görli schreiben, allein, ich möchte lieber nicht.
Flame Wars. Ich achtete auf die Bewegungen der Sängerin. Von der Musik konnte ich nichts hören, sie fand drinnen statt, ich stand draußen.
Spielt sie uns jetzt etwas auf ihrer Kaffeemaschine vor? Mietergeschichten, Verkupplungstheorien, Nacktlöten. Ja, richtig, Nacktlöten. Natürlich gibt es auch davon Videos auf dem entsprechenden Kanal.
Etwas liefern. Etwas liefern müssen. Ich schaue tief in die Taschen, die ich dabei habe. Essen. Die Kassiererin im Supermarkt anflirten. Sie ist eigentlich vergeben, signalisiert sie mir. Sie ist die Königin, signalisiere ich. Ein gestörter alter Mann, der vor mir dran ist, möchte, dass ich ihm eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank hole. Ich ärgere mich, stürze aber ob seiner offensichtlichen Versehrtheit kurzentschlossen los und hole ihm die Flasche. Sie kostet 40 Cent plus Pfand, erkläre ich ihm auf Nachfrage. Er bezahlt und verschwindet. Irre, diese Irren, sage ich zu der Kassiererin (eine Hellblonde). Sie nickt. Mit der Supermarktkassiererin an der Kasse rumknutschen. Ein Kuss mit Zukunft. Dann aufwachen.
Nischenmusik. Die Sache mit L. Inspiriert wie lange nicht.
Heute kamen mir drei junge Männer entgegen und wollten mir "ein paar Fragen zur Flüchtlingsproblematik" stellen, aber ich konnte nicht, ich sagte nein, ich habe Wochenende, morgen vielleicht. Ich müsste, dachte ich, eh über den Görli schreiben, allein, ich möchte lieber nicht.
Flame Wars. Ich achtete auf die Bewegungen der Sängerin. Von der Musik konnte ich nichts hören, sie fand drinnen statt, ich stand draußen.
Spielt sie uns jetzt etwas auf ihrer Kaffeemaschine vor? Mietergeschichten, Verkupplungstheorien, Nacktlöten. Ja, richtig, Nacktlöten. Natürlich gibt es auch davon Videos auf dem entsprechenden Kanal.