Das Bild des Vaters, von der Mutter abgeschafft,
von dir lange gar nicht erfragt, war, so stellte sich
durch dein Heranwachsen heraus, dir eingeboren.
Wenn du dir je ein Heil erwartet hast, so von dem
Erscheinen deines Vaters. Bei dem kleinsten Vater-
Anzeichen wärst du bereit gewesen, dich auf seine
Suche zu machen.
Handke, Niemandsbucht 498.
Anfang Januar morgens in der Tür zum Cortile sitzen und lesen, beinah einhundert Seiten gelesen heute früh, mochte nicht aufhören, erst, als der Freund herauskam aus seinem Zimmer (nun imitiere ich bereits Handkes Niemandsbuchteston) und sagte, da säße ich ja tatsächlich dort, mochte ich zwar noch nicht wirklich sprechen, aber dachte bereits, daß an die skizzierten Gedichte heute zu gehen sei und daß ich meine Notate aus dem schwarzen Notizbücherl übertragen, vielleicht auch ausführen wolle, die vom Silvester >>>> unter Silvester, die von gestern unter gestern, je als Kommentar. Das will ich dann tun, aber vorher ein Wort zu den Mauern, Mauern Amelias, sagen: daß du, wenn du sie anschaust, gleichgültig, welche, das ganze Universum siehst - entgegen der Fußgängerzone, die wie schon das ganze Wilhelmshaven wirkte (Niemandsbuch 492). So auch meine Frage gestern nacht an den Freund, als wir hinab zu Waldas >>>> Porcelli spazierten, um dort jeder zwei Grappe zu nehmen, was es denn sei, daß hier den Augen wohler täte, als es irgend etwas sonst in anderen Ländern vermöchte, etwas, das es nur in Italien gebe, nicht in Griechenland (wo ich freilich noch gar nie gewesen), in Spanien nicht, noch Portugal, noch in Arabien, geschweige in einer nördlichen Gegend etwas, das uns jeden Blick, den wir an Bewohntem umherschweifen ließen, mit einem Streicheln entgelte. Und ich notierte heute früh >>>>dieses. Dazu abermals die Mauern Amelias, unter denen auch Wände verstanden sind, eine jede Materialbildern Schumachers gleich, von denen >>>> Fichte inspiriert war:
Also will ich heute spazierengehen und Mauern fotografieren, denen gegenüber ich nicht diese Fotografierscheu habe bei mir fremden Menschen hingegen, sagte ich gestern zum Freund, ist mir immer, als betröge ich sie um ihre Seele, wenn ich die Kamera auf sie halten und abdrücken soll. Es hat etwas von Erschießen. Mauern dagegen und Wände, anders als Menschen, halten Schüsse aus, Menschen nur dann, wenn sie sie wollen. Dann aber inszenieren sie sich wie ich selbst mich, siehe oben, heute früh: Dann ist es Selbstbemächtigung (und zugleich, immer, eine Frage nach diesem Selbst, bzw. nach den Selbsten, ein tastender Erfassungsversuch unsres polymorphen Perversen).
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Dann will ich, wenn die Notate übertragen und eingestellt sind, an die skizzierten Gedichte gehen heute, noch vor dem Spaziergang (die Mauern werden naß sein, die Wände), und vielleicht den Béart-Zyklus endlich fortsetzen, indes es gegen Abend, wenn der Wein zugelassen sein wird und ich gekocht haben werde (Tintenfisch in eigener Tinte, Pasta dazu), zu einer Entscheidung kommen wird, welches Projekt wir, >>>> Parallalie und ich, denn nun angehen wollen; wir hatten uns gestern für Montales >>>> Finisterre fast schon entschieden; dann schlug >>>> Gogolin, über Facebook, E.E.Cummings vor, irrte aber im Vermeinen, es gebe nur Eva Hesses Übersetzungen aus dem Jahr 1958; tatsächlich hat - natürlich muß ich fast schreiben il editore Engeler im Jahr 2003 >>>>Übersetzungen von Mirko Bonné herausgebracht:dive for dreams
or a slogan may topple you
(trees are their roots
and wind is wind)
Cummings (10.40 Uhr.)
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or a slogan may topple you
(trees are their roots
and wind is wind)
Cummings
(Aber jetzt erstmal hinab auf den Markt.)
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