Niesbert bereitete seine Rede seit Jahren vor. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. “Arbeitest du wieder an deiner Rede?”, fragte seine Frau. Niesbert hatte keine Zeit. Die Rede, sie verlangte ihm alles ab. Er hatte bereits abgenommen. Dreihundert Gramm. Wenn das so weiter ging, würde er wegen der verdammten Rede vor die Hunde gehen. “Vor die Hunde”, flüsterte er. “Vor die Hunde!” Er spürte, dass er allmählich wahnsinnig wurde. Als die Sonne hinter den Häusern der Stadt versank, schrie er auf. Da war es! Nach so vielen Jahren. Das zweite Wort seiner Rede.
Aus “Niesberts Rede”, Roman, vergriffen
