Ohne Sprache. In der Nacht auf die Zunge gebissen. Gab wohl etwas, was ich in meinem Traum nicht sagen wollte. Was war es? Grünstichiges Licht, alte Verlorene, und etwas Musik, die im Mittelteil schief hing. Schief gewickelt war. Eine nicht tageslichttaugliche Musik. Mit der Musik hatte ich eigentlich abgeschlossen, nicht nur eigentlich. Heute fühlte ich mich verstopft. Verstopft wie ein Straßenverkehr, voll wie ein Omnibus. Ich warte auf die Erleichterung, aber sie kommt nicht. In mir kriselt es wohl immer noch. Es war ein leichter, dann immer schwerer werdender Sommer, es wird ein schwerer Herbst.
Ich dachte darüber nach, dass es schön wäre, Kirchen umzuwidmen, sie irgendwann in den Orten stehen zu sehen, ohne an Gott denken zu müssen, sondern an Tischtennisturniere, an Konzerte, an Schwimmbäder. Man könnte ein großes Ehebett aufstellen, in der Mitte dieser Kirche, anstelle des Altars, die Kerzen in etwas Abstand, und die ganze Kirche einzeln vermieten für eine besondere Hochzeitsnacht. Ein schwarzes Ehebett. Ein Ehebett aus Stahl. Ich dachte an Albert Einstein, der Gott mit Liebe gleichgesetzt hatte. Wie es die Dunkelheit nicht gebe, da sie nur die Abwesenheit von Licht sei, hatte er geschrieben, gebe es das Böse nicht, denn das Böse wäre lediglich die Abwesenheit von Gott, also der Liebe, die vom Herzen kommt oder so ähnlich, und ich dachte, dass das den Begriff auch nicht hat retten können, denn den Begriff von Gott braucht man für diese Definition nicht. Und ich dachte über die Dunkelheit nach, aus der ich gekommen war, und dass ich stets das Gefühl hatte, dass es genau anders war, dass nicht die Dunkelheit die Abwesenheit von Licht, die Kälte die Abwesenheit von Wärme, das Böse die Abwesenheit von Liebe war, sondern dass die dunklen, kalten, lieblosen Räume der Urgrund sind, durch die allerhöchstens Licht fallen, in denen Wärme sich ausbreiten, Liebe (durch Reibung?) entstehen kann. Man müsste, dachte ich, von Gott als dem Herrn der Finsternis reden, wenn überhaupt, denn die Finsternis ist das Vorherrschende, Normale, alles andere braucht Energie und verschwindet, aber die Finsternis bleibt ewig, wie man ja wohl am Weltall sieht. Oh, Satan, dachte ich. Und dann dachte ich, dass meine Gottesfurcht, also meine Abscheu vor der Idee eines Gottes mit meinem Ödipuskomplex zusammenhing, da meine Mutter eine nahezu fanatische Katholikin war, eine Pfarrsekretärin, die sich von ihrem Chef verführen ließ, und dass ich als Kind also diesen ominösen, nirgends sichtbaren Gott als riesige Konkurrenz empfinden musste, also als etwas, das zwischen uns stand, bevor ich herausfand, dass diese allumfassende Instanz nichts als eine Schimäre war, denn sie zeigte sich nicht, nirgends, sie war lediglich ein Popanz, und statt Gotteserfahrungenhatte ich immer nur Erfahrungen einer Gottesabwesenheit, eines Gottestods gemacht. Und statt einer Erleuchtung habe ich eine Verdunklung erlitten, dachte ich, während unter mir die Kirchenbank hölzern knirschte. Und wie war das mit meinem Vater? Auch mein Vater war eine Scheininstanz, eine vorgebliche Größe, aber seine Macht konnte ich akzeptieren und akzeptiere sie noch (wenn auch meist zähneknirschend), denn mein Vater ist wenigstens real.
"Für mich ein Glas Mondwasser, bitte."
Ich dachte darüber nach, dass es schön wäre, Kirchen umzuwidmen, sie irgendwann in den Orten stehen zu sehen, ohne an Gott denken zu müssen, sondern an Tischtennisturniere, an Konzerte, an Schwimmbäder. Man könnte ein großes Ehebett aufstellen, in der Mitte dieser Kirche, anstelle des Altars, die Kerzen in etwas Abstand, und die ganze Kirche einzeln vermieten für eine besondere Hochzeitsnacht. Ein schwarzes Ehebett. Ein Ehebett aus Stahl. Ich dachte an Albert Einstein, der Gott mit Liebe gleichgesetzt hatte. Wie es die Dunkelheit nicht gebe, da sie nur die Abwesenheit von Licht sei, hatte er geschrieben, gebe es das Böse nicht, denn das Böse wäre lediglich die Abwesenheit von Gott, also der Liebe, die vom Herzen kommt oder so ähnlich, und ich dachte, dass das den Begriff auch nicht hat retten können, denn den Begriff von Gott braucht man für diese Definition nicht. Und ich dachte über die Dunkelheit nach, aus der ich gekommen war, und dass ich stets das Gefühl hatte, dass es genau anders war, dass nicht die Dunkelheit die Abwesenheit von Licht, die Kälte die Abwesenheit von Wärme, das Böse die Abwesenheit von Liebe war, sondern dass die dunklen, kalten, lieblosen Räume der Urgrund sind, durch die allerhöchstens Licht fallen, in denen Wärme sich ausbreiten, Liebe (durch Reibung?) entstehen kann. Man müsste, dachte ich, von Gott als dem Herrn der Finsternis reden, wenn überhaupt, denn die Finsternis ist das Vorherrschende, Normale, alles andere braucht Energie und verschwindet, aber die Finsternis bleibt ewig, wie man ja wohl am Weltall sieht. Oh, Satan, dachte ich. Und dann dachte ich, dass meine Gottesfurcht, also meine Abscheu vor der Idee eines Gottes mit meinem Ödipuskomplex zusammenhing, da meine Mutter eine nahezu fanatische Katholikin war, eine Pfarrsekretärin, die sich von ihrem Chef verführen ließ, und dass ich als Kind also diesen ominösen, nirgends sichtbaren Gott als riesige Konkurrenz empfinden musste, also als etwas, das zwischen uns stand, bevor ich herausfand, dass diese allumfassende Instanz nichts als eine Schimäre war, denn sie zeigte sich nicht, nirgends, sie war lediglich ein Popanz, und statt Gotteserfahrungenhatte ich immer nur Erfahrungen einer Gottesabwesenheit, eines Gottestods gemacht. Und statt einer Erleuchtung habe ich eine Verdunklung erlitten, dachte ich, während unter mir die Kirchenbank hölzern knirschte. Und wie war das mit meinem Vater? Auch mein Vater war eine Scheininstanz, eine vorgebliche Größe, aber seine Macht konnte ich akzeptieren und akzeptiere sie noch (wenn auch meist zähneknirschend), denn mein Vater ist wenigstens real.
Auftrag, möglichst futuristische Musik zu machen.
Hier ist eine Zeitmaschine. Jetzt springen!
"Druck mir doch bitte einen Käsekuchen aus, bitte, da hätte ich jetzt Lust drauf." "Hm, Käsekuchen? Wie wär's mit Apfel?"
"Nee, Cheese Cake, Alter, echt.""Für mich ein Glas Mondwasser, bitte."