Vielleicht verhält es sich mit meinem Leseverhalten wie bei dem Versuch der Verhaltensforscher mit dem Wasserball und den frisch geschlüpften Enten. Man erkennt in dem, was man zuerst sieht, die Mutter, und folgt ihm fortan. Wasserball, Brecht, Stoffhund, Strugatzky, Valery. Wie dem auch sei, ich entwickelte früh einen Faible für Kurzprosa, aber auch für Lyrik, die sich um eine bestimmte Figur herum gruppiert: Herr Keuner, Monsieur Teste usw.. Natürlich mag ich es auch darum, weil sich phillosophisches dort auf eine spezifische Weise ablagert, neben Absurden. Die Mutter und der Wasserball eben. Teste las ich als Student mit angehaltenem Atem. Keuner ließ mich schmunzeln, und versetzte mich ins Bewußtsein, auf der richtigen Seite zu stehen, was natürlich falsches Bewusstsein war. Die Texte jedoch ließen sich gut gegen die jewiligen Gegner in Stellung bringen. Spatzen, die an Kanonenrohren kratzten. In den letzten Jahren sind mir Ron Winklers Geschichten um Torp begegenet, über die ich schon aus formalen Gründen sehr froh bin, über die Mischung aus Narration und Notat, und gerade lese ich Chevillards Buch über Kreb (Krebs Nebel) in der Übersetzung Anne Webers.
Krebs Name ist in die Geschichte eingegangen, das ist eine Tatsache. Aber wann genau, bleibt ein Rätsel.
Erschienen ist dieses Buch 2013 bei diaphanes. Ein Verlag im übrigen, der mir immer wichtiger wird.
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